Nicht weit von Armadillo, am Rand der Wüste und von schroffen Felsen umgeben, liegt Fort Mercer – ein massives Relikt einer Zeit, in der die US Army noch versuchte, Ordnung in den wilden Süden zu bringen. Nach dem Amerikanisch-Mexikanischen Krieg, der 1848 endete, errichtete das Militär an vielen strategischen Punkten in New Austin Stützpunkte – Fort Mercer war einer von ihnen. Noch im Jahre 1880 hielten Soldaten von hier aus Wache über Orte wie Armadillo, welches damals für seine lebendige mexikanische Gemeinde und die lockere Lebensart bekannt war. Während dort gefeiert, gesungen und getrunken wurde, marschierten die Männer des Forts mit ernsten Gesichtern durch die staubige und heiße Einöde. Fort Mercer war für die benachbarte Stadt genau das, was ein wachsames Auge für einen Rebellen ist – manchmal notwendig, oft unbequem, aber immer da und lebensnotwendig. Die Nähe der Soldaten sorgte dafür, dass die Ausgelassenheit in Armadillo nicht vollends in Chaos umschlug. Doch mit den Jahren verlor das Fort an Bedeutung, der Einfluss der Armee schwand und als schlussendlich die Seuche Armadillo heimsuchte, hatte Fort Mercer längst nicht mehr die Stärke von einst. Doch auch während Krankheit und Tod die Stadt heimsuchten, waren es die verbliebenen Männer des Forts, die zuerst reagierten. Sie lieferten Wasser, errichteten Sperrgebiete, hoben Massengräber aus und beerdigten die Toten. Auch wenn sie das Schlimmste nicht verhindern konnten, erinnern sich einige der wenigen Überlebenden noch heute an die Reiter in blauen Uniformen, die schweigend durch die verseuchten Straßen zogen.